Bisher in den Lieferungen Nummer 1 bis 3 pubilizierte Inhalte des »Kulturwissenschaftlichen Wörterbuches«:

Bauer sucht Frau
B. ist ein Unterhaltungsformat und eine Fernsehserie der Firma RTL, welcher im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen weniger Information denn schichtspezifische Unterhaltung bieten will, die durch zwischenzeitlich eingeblendete Werbung finanziert wird. Das Format gehört ...

Blick
Neben dem Hör-, Tast-, Riech- und Schmecksinn gehört der Sehsinn zu dem klassischen und seit Aristoteles bekannten Kanon der fünf Sinne des Menschen und vieler Tiere.1 Anders aber als der Tast- und Schmecksinn gehört der Sehsinn, ebenso wie der Hörsinn, zu den ...

Carrotmob
Der C. ist eine Weiterentwicklung aus dem Flashmob und dem daraus entstandenen Smartmob. Während aber der Flashmob reinen Spaßzwecken dient und der Smartmob (wie beispielsweise im Arbeitskampf in der BRD oder bei den Demonstrationen im Iran gegen ...

Christizismus
Eine der erfolgreichsten weltweiten religiösen Kulte ist der Christizismus. Unter den fünf bedeutendsten Weltreligionen (Hinduismus, Universismus, Buddhismus, Islam, Christizismus) gehörte er zu den Religionen, die nach dem Prinzip der Gotteslenkung und nicht nach ...

Cruisen
 Die Subkultur des C.s, bisweilen auch bekannt unter den Termini »Bleifußsprinten«, »PS-Party«, »Vollgasduell« oder »Drehzahlorgie«, entstammt dem amerikanischen Jugendmilieu der 1950er Jahre und begann sich später auch mit anhaltender Aktualität im XXI. Jahrhundert ... 

Demonstration
D.en sind im nichtöffentlichen, halböffentlichen oder im öffentlichen Raum sichtbar gemachte Kommunikationsformen einer Gesellschaft, die politischer, wirtschaftlicher, sozialer, religiöser oder anderer Art sein können. Sie besitzen als ...

Eintänzer
Der E. war die deutsche Form eines international auch unter der Bezeichnung Gigolo auftretenden Mannes. Der Gigolo ist ein maskulines Substantivum, aus erweitertem Standardwortschatz stammend, in der Jetztzeit teilweise als obsolet und stark veraltet bezeichnet, rührte aus dem ...

Ewigkeit
Der Terminus E. beschreibt eine teils oder ganz von endlicher Begrenzung befreite chronologische Dauer. Sie besitzt eine besondere Faszination, weil sie dem profanen Leben entrückt ist und nur als ein mit Zeichen aufgeladener Mythos besteht. Die besondere Wirkkraft bezieht die E. daher aus ihrer nur in der Vorstellung ...

Fenster
In der Baukunst von Gebäuden wurden F. eingesetzt, um als Belichtungs- und Belüftungsorgan zu dienen. Beide Eigenschaften der in der Regel - außer bei den bis zum Boden reichenden Fenstertüren - nicht begehbaren verglasten Wandöffnungen waren dabei temporär, die Belichtungsfunktion ... 

Flashmob
In Deutschland werden etwa seit Beginn des XXI. Jahrhunderts F.s als Form der Straßenkunst veranstaltet, die, meist zum großen Erstaunen der unwissenden Umstehenden, zu mehr oder minder »sinnfreien« Aktionen in deutschen Fußgängerzonen, in Parkanlagen, auf Stadtplätzen, an Verkehrsknotenpunkten ...

Friedhofskultur
Der Friedhof, ursprünglich Vorhof eines Hauses oder einer Kirche, wurde in Europa seit dem frühen Mittelalter durch den religiösen christizistischen oder auch jüdischen Kult zu einem Ort der Trauerkultur gemacht, die inhärent Bestandteil und Spiegel der jeweiligen Gesellschaft war ...

Fuchsschwänzer
Der F., auch »Fuchsschwanzstreicher«, »Fuchsschwänzler«, »Glattzüngler«, »Augenschalk«, »Ohrwurm«, »Ohrenbläser« »Dintenschlecker«, »Wohldiener«, »Kriecher«, »Calfacter«, »Einschwätzer«, »Wortschleifer, »Federklauber«, »Atemverkeuffer«, »Zungenträscher« ... 

Geistige Sklaverei
Sklaverei im Allgemeinen, und damit auch G. im Besonderen, beruht auf der Herstellung, Beibehaltung und Ausübung eines Statusverhältnisses und -gefälles zwischen Menschen in sozialen Gemeinschaften. Zur Existenz der Sklaverei sind daher mindestens drei Faktoren als Voraussetzung ... 

Guerilla Gardening
Das Phänomen G., international auch »Seedbombing« und in Deutschland mit den Begriffen »Blumenterroristen«, »Partisanengärtner« und »Botanische Brigaden« umschrieben, ist eine bereits 1970 in New York entstandene politische und gewaltlose Bewegung im urbanen Raum zur ... 

Handy
Das H. hat es, ähnlich wie das Internet, aber im Gegensatz zum Tamagotchi (ab 1997 in Deutschland verbreitet), vermocht, nicht nur eine vorübergehende technische Modeerscheinung zu sein, sondern die Gesellschaft des ausgehenden XX. Jahrhunderts grundlegend ...

Hasardspiel
Der Begriff H., seltener auch Hazardspiel, bezeichnete seit dem XIII. Jahrhundert in Deutschland ein Würfelspiel. Im XV. Jahrhunder, wurde die Bedeutung jedoch, aus Frankreich importiert, auf die allgemeineren Definitionen »Wagnis« oder »Gefahr« verändert ...

Heilige Schriften
H. sind in Religionen, die sich einen textlich niedergelegten Kanon gegeben haben, ein wesentlicher Bestandteil der Weltanschauung und des Menschenbildes sowie eine Erklärung des Kosmos und seiner Gesetze. Sie bilden gleichsam das Fundament und Gerüst, mit dem sich ...

Improvisationstheater
Das I. entstand bei verschiedenen progressiven Theatermachern der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts, möglicherweise in verschiedenen Stellen der Welt. Seine Vorform aber hat das I. in der italienischen Commedia dell´Arte, einer Theaterform, bei der festgelegte ...

Individuation
Unter I. (abgeleitet vom lateinischen »individuare« für »unteilbar«) versteht man in der Sozialpsychologie die Bewußtwerdung des »Ichs« bei einer humanen Persönlichkeit und einem Individuum im Laufe seiner Entwicklung als lebendiges Wesen. Die I. ist im Laufe dieses lebensbeziehentlichen Fortschritts ...

Industrieritter
Der deutsche Begriff I. (französisch »Chevalier d'industrie« oder »aigrefin«, englisch »mob´s man« oder »swell«, italienisch »cavaliere d´industria«) entstand aus zwei eigentlich unvereinbaren Beschreibungen von Typpersönlichkeiten aus dem Ancien Régime ab etwa 1770, besaß seine Blütezeit ...

Information
Nach dem Zeitalter der industriellen Epoche betrat der Mensch das Informationszeitalter.1 Nach der materiellen Betonung menschlicher Bedingtheit trat daher die virtuelle Bedingtheit des menschlichen Daseins in den Vordergrund. Dabei hatte indes nicht etwa die Bedeutung des Materiellen ...

Kleinägypter
Als K. bezeichneten sich Menschen aus einen fiktiv-imaginären Landstrich namens Kleinägypten. Diese waren Vertreter einer Teilgruppe der frühneuzeitlichen ?Orientbetrüger, die bestimmte Strategien zum Erwerb ihres finanziellen Lebensunterhalts entwickelt hatten. Die Verwendung des ... 

Monokel
M. oder Eingläser waren eine Weiterentwicklung des sogenannten Lesesteins und bereits seit dem XIV. Jahrhundert bekannt. Zuerst hielt der Benutzer das Einglas in der Hand und führte es bei Weitsichtigkeit über den zu lesenden Text oder vor das Auge. Diese Methode jedoch behinderte ...

Nixe
Die N., auch »Seejungfer«, »Seejungfrau«, »Meerjungfrau«, »Meerweib«2 sowie in abgewandelter Form »Sirene«, »Undine«, »Nymphe« und »Melusine« genannt, war ein fiktiver weiblicher Wassergeist, den sich der Mensch in der Zeit des Animismus und unter der Vorherrschaft ...

Odaliske
Ähnlich wie die Orientfaszination im abendländischen Europa der Frühen Neuzeit ?Kleinägypter, ?Orientbetrüger und ?Olivenprinzen hervorbrachte, so bestand auch im Morgenland eine Europafaszination, die ein lebhaftes Sinnbild in der O. (oder auch »Odalike«) fand. Der Begriff ...

Olivenprinzen
O. traten historisch unter den Bezeichnungen "Prinz von Monte Libano, "Prinz aus Arabien", "Prinz vom Berge Libanon", "Prinz von Libanon", "Prinz von Palästina", "Fürst aus Fenizien" oder auch nur "Edler der maronitischen Nation" auf und gehören, ähnlich wie die Kleinägypter ...

Orientbetrüger
O. waren ein vielschichtiger und heterogener europäischer Sozialtypus, der etwa in den Jahren seit 1400 auftrat. Zur Gruppe der O. zählten alle Personen, die sich über das Mittel der Hochstapelei in Form der Beilegung fremder Titel, Ämter und Würden und einem fremden ...

Oshosophie
Mit dem Begriff der O. (oder auch Raijneeshismus), einer speziellen Ausprägung der New-Age-Religiosität, wird die Lehre der Lebensgeheimnisse des indischen Philosophen Bhagwan Shree Raijneesh (1931-1990) genannt, die sich aus verschiedenen Methoden, Ansichten und ...

Picknick
Der Begriff »P.« ist etymologisch vermutlich auf eine Reduplikationsbildung, ähnlich wie bei den Wortschöpfungen »Wirrwarr« oder »Mischmasch«, zurückzuführen. Im Französischen bedeutet »pique« »stechen, picken«, »nique« »Nichtigkeit, Spötterei« und auch im Englischen ...

Polyamorie
P., im deutschsprachigen Raum zur Zeit noch häufiger international »Polyamory« genannt, bezeichnet eine Lebensform der sozialen Beziehungsebene und des zwischenmenschlichen Kontaktes, bei dem mehrere Liebesbeziehungen parallel von einer Person geführt ...

Portechaise
Die P. gehörte baugeschichtlich zur Familie der Sänften. Sänften stammten aus dem Orient, wo sie bereits in der ägyptischen Hochkultur benutzt wurden und später vor allem im Römischen Reich, doch hatte sich die P. als spezielle Sänftenform in Europa erst mit dem XVII. Jahrhundert ...

Prestige
Unter P. wird die Zuschreibung von Werturteilen beschrieben, die eine Erhöhung oder eine Erniedrigung von Rang, Status, Stellung, Ansehen, Hoheit, Ruhm, Ruf, Vorrang, Nimbus, Weihe, Würde, Größe oder Erhabenheit eine potentiellen Prestigeträgers ergeben. Das Phänomen ... 

Proselytenmacher
„P. sind solche, die nicht genug daran haben, selbst besondere Meinungen in Religionssachen zu hegen; sondern sich alle mögliche Mühe geben, auch Andere zu denselben anzuwerben“, heißt es im Jahre 1897, als der Begriff des Ps. noch umgangssprachlich üblich war. Inhaltlich ...

Public Viewing
P. ist in Deutschland eine neologistische Bezeichnung vor allem für die Übertragung von Fußballspielen in Gruppen in der Öffentlichkeit oder Halböffentlichkeit, eine Art kollektive Neugierbefriedigung mit sozialer Komponente. Als Gegensatz kann hierzu das »Private Viewing« der ...

Religiöse Wahrheit 
R. ist ein Axiom des menschlichen Wesensempfindens. Sie ist Grundpfeiler einer zutiefst menschlichen Eigenschaft: Dem Versuch, durch Verstand oder Gefühl in der ?Religion Antworten auf die existenziellen Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Stellung des Menschen ...

Religion
R., aus dem lateinischen »religio« (Glauben) gebildet, ist ein menschliches Grundbedürfnis und zählt nach der Befriedigung der biologischen zu den geistig-seelischen Bedürfnissen menschlicher Existenz. Religiös zu sein bedeutet demnach sich über Fragen nach einem Plan, einer Struktur ...

Spiegel
Der S. ist das einzige Hilfsmittel, mit dem sich ein sehendes Wesen, sei es Tier oder Mensch, so betrachten kann, wie es in seiner Erscheinungsform von der Außenwelt aufgenommen wird. Die Faszination des S.s besteht daher im Wesentlichen in der Möglichkeit ...

Stutzer
Der S. (auch »Geck«, »Fant«, »Zierbengel«, »homo elegans«, »Prunkebold«, »Modeherrchen«, »Zierling«, »Monsieur Alamod«, »Staatmachender«, »Damoiseau« in Frankreich, »gallant« oder »spruce fellow« in Britannien, »Betyár« in Ungarn, neuerdings »Poser«) war eine im XVII. und XIX. Jahrhundert ...

Taugenichts
Der T. (auch »Glückstäuber«, »Dögenig« in Niedersachsen, »Dogenigt« in Dänemark, »Vaut-rien« in Frankreich)1 war ein Schimpfwort und eine abfällige Bezeichnung für Müßiggänger namentlich im XVII. und XVIII. Jahrhundert, die nicht dem bürgerlichen Ideal des ökonomischen Zielstrebens ...

Vaterlandsliebe
»V.« war seit der Zeit, in der sich in Deutschland mittelalterliche Territorien bildeten, ein soziales Gefühl des Adels, später seit der Aufklärung auch das breiterer Volksschichten, das in unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich benutzt worden ist. Beteiligt waren daran Aufforderer und Folger ... 

Vebleneffekt
Thorstein Veblen (1857-1929) war ein nordamerikanischer Sozialphilosoph, der unter anderem die soziale Funktion von Prestige bei Oberschichten in modernen Gesellschaften untersuchte. Er widmete sich insbesondere dem nach ihm benannten V. oder dem Modell des »Geltungskonsums« ... 

Völkerschau
Als V. bezeichnete man zwischen etwa 1870 und 1930 als lebendes Bild arrangierte Menschengruppen fremder, vorzugsweise afrikanischer Ethnien, die temporär für einige Wochen und Monate in europäischen zoologischen Gärten gegen Eintrittsgeld von Besuchern der städtischen ... 

Volkstümliche Musik
Die V. ist die kapitalistisch orientierte Ausrichtung der traditionellen ländlichen Volksmusik, aufgekommen nach 1945 in Deutschland, die als Verdienstfeld diverser profilloser Interpreten dient und als populäre Massenware für Volksschichten, die in starker Diametralität ...

Warten
Das W. als Zustand menschlichen Seins hat vielfältige Bedeutung. Als Grundkomponente begleitet es den Menschen von der Wiege bis zur Bahre in nahezu allen Lebensstadien und -situationen in der Geschichte ebenso wie in der Gegenwart. "Das ganze Menschenleben ist aus Warten zusammengesetzt ...

Wolken
W. sind naturwissenschaftlich beschreib- und klassifizierbare Ansammlungen von kondensiertem Wasser, die sich zumeist in der Troposphäre, der untersten Schicht der Erdatmosphäre, in einer Entfernung von bis zu 15 km Höhe ab der Erdoberfläche befinden. Infolge von ... 

Youtube
Die Videoplattform Y. (seit 2006 Eigentum von Google)  startete im Jahre 2005 als eine typische Anwendung des »Web 2.0«, dessen Charakteristikum vor allem die aktive Beteiligung des bisherigen Weltnetzrezipienten war und markiert damit ähnlich wie andere virtuelle ...


© Kuwiwo - Kulturwissenschaftliches Wörterbuch 2010